Verlust von FRUCHTWASSER •
Früher vorzeitiger BLASENSPRUNG • PPROM
Vorzeitiger BLASENSPRUNG • PROM
Eine vorzeitige Öffnung der Fruchtblase mit Verlust von Fruchtwasser wird als vorzeitiger Blasensprung bezeichnet.
INHALTSVERZEICHNIS
Definition
Als Blasensprung wird die Öffnung der Fruchtblase mit Verlust des Fruchtwassers bezeichnet. Ein Blasensprung um den Geburtstermin und nach dem Einsetzen der Geburtswehen ist ein Zeichen einer beginnenden Geburt. Von einem vorzeitigen Blasensprung spricht man, wenn bereits vor den Geburtswehen Fruchtwasser aufgrund eines Risses in der Fruchtblase (Amnionhöhle) abgeht. Ein vorzeitiger Blasensprung bzw. vorzeitige Wehen können ein Hinweis auf eine drohende Frühgeburt sein.
Formen
- Früher vorzeitiger Blasensprung •
Preterm Premature Rupture Of the Membranes • PPROM
Von einem frühen vorzeitigen Blasensprung spricht man, wenn die Fruchtblase vor der 37. Schwangerschaftswoche platzt.
- Vorzeitiger Blasensprung •
Premature Rupture Of the Membranes • PROM
Von einem vorzeitigen Blasensprung spricht man, wenn die Fruchtblase platzt bevor die Wehen einsetzen und dies nach der 37. Schwangerschaftswoche passiert.
Symptome
Bei geringem Flüssigkeitsverlust ist die Unterscheidung „Harn oder Fruchtwasser“ schwer.
Wenn du tröpfchenweise Flüssigkeit verlierst und das durch Husten, Niesen oder Lachen ausgelöst wird, handelt es sich in der Regel um Harn. Außerdem ist Harn gelblich und hat den typischen Harngeruch.
Wenn es unkontrollierbar tropft, handelt es sich eher um Fruchtwasser, das aufgrund eines kleinen Risses in der Fruchtblase austritt. Fruchtwasser ist praktisch farblos und riecht süßlich und nach Eiweiß. Eindeutig ist es, wenn sich beim Blasensprung das Fruchtwasser schwallartig ergießt.
Ein Alarmzeichen ist grünliches oder stark blutiges Fruchtwasser. In diesem Fall solltest du umgehend das Krankenhaus aufsuchen.
Ursachen
Es ist schwierig die jeweilige Ursache für einen vorzeitigen Blasensprung zu erkennen. Diese möglichen Kategorien gilt es zu erwähnen:
Blutungen aus der Gebärmutter
Ein Vorliegen des Mutterkuchens (Placenta praevia) oder ein vorzeitiges Lösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand (Abruptio placentae) können einen vorzeitigen Blasensprung verursachen bzw. eine Frühgeburt auslösen.
Exzessive Ausdehnung des Uterus
Durch Mehrlingsschwangerschaften oder Schwangerschaften mit vermehrtem Fruchtwasser (Polyhydramnion) kann die Gebärmutterwand dermaßen gedehnt werden, dass bestimmte Hormone (z.B. Oxytocin) vermehrt ausgeschüttet werden, die Wehen auslösen.
Entzündungen
Bakterien und eine Entzündungsreaktion in der Scheide, die mit einer Infektion in der Gebärmutter verbunden ist, kann die Produktion bestimmter Hormone auslösen, die wiederum Wehen und auch einen Blasensprung verursachen können.
Physischer oder psychischer Stress
Großer Stress kann zu einer vermehrten Ausschüttung von körpereigenen Botenstoffen führen, die Wehen oder einen vorzeitigen Blasensprung auslösen können.
Maßnahmen
Wenn du einen vorzeitigen Blasensprung zu verspüren glaubst, muss eine sofortige Untersuchung stattfinden. Falls du glaubst einen Blasensprung zu haben, gilt weiterhin die Empfehlung sich hinzulegen und liegend ins Krankenhaus geführt zu werden. Dies wird empfohlen um einen sog. Nabelschnurvorfall zu verhindern. Ob diese Empfehlung wirklich Sinn macht ist bis dato nicht bewiesen. Auf der anderen Seite gibt es jedoch keinen Nachteil für diese Empfehlung. Aus diesem Grunde wird weltweit dieses Vorgehen empfohlen.
Auch kann es beim Blasensprung oder bei einer künstlichen Eröffnung der Fruchtblase (durch eine Hebamme oder Ärztin ⚤) zu Gefäßeinrissen kommen und damit auch zu einem Verbluten des Kindes.
Autorin • Mag. Ingrid Lechinger
Medizinisches Review • Dr. Helmut Musil
Stand der Information • Oktober 2018