ANSATZANOMALIE der NABELSCHNUR •

INSERTIO VELAMENTOSA • IV

Unter Insertio Velamentosa (IV) versteht man eine Ansatzanomalie der Nabelschnur, bei der die Gefäße frei über die Eihäute verlaufen.

Definition

Bei einer Ansatzanomalie der Nabelschnur (Insertio velamentosa · IV) entspringen die Nabelschnurgefäße nicht in der Mitte des Mutterkuchens (Plazenta), sondern liegen stattdessen frei auf der Eihaut und sind dadurch ungeschützt.

Bei ungünstiger Lage können die Gefäße abgeschnürt werden, wodurch das Kind nicht mehr richtig versorgt wird. Dies kann für das Kind gefährlich werden. Beim Blasensprung oder bei einer künstlichen Eröffnung der Fruchtblase (durch die Ärztin oder Hebamme ) kann es zu Gefäßeinrissen kommen und damit auch zu einem Verbluten des Kindes.

Die IV kommt bei etwa 1% aller Ein-Kind-Schwangerschaften vor und erhöht sich auf etwa 6% bei Mehrlingsschwangerschaften.

Symptome

Die IV ist selten vor Einsetzen des Blasensprungs erkennbar.

Diagnose & Kontrollen

Die Diagnose wird häufig erst nach der Geburt und Abgang des Mutterkuchens (Plazenta) gestellt. Durch eine Ultraschalluntersuchung ist es möglich, diese Gefahr frühzeitig zu erkennen und medizinisch zu beurteilen.

Maßnahmen

Eine der Hauptmaßnahmen ist, die Früherkennung mittels Ultraschall und die Beurteilung, wo genau der Ansatz der Nabelschur liegt. Danach wird entschieden, ob eine normale spontane Geburt stattfinden kann oder ob die Geburt kontrolliert eingeleitet werden soll.

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Autorin • Mag. Ingrid Lechinger
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